Turmfalke auf Wohnungssuche

Der kleinste unserer heimischen Greifvögel findet zu wenige Wohnungen. Wer ein Haus mit einer Öffnung im Giebel besitzt, könnte den Turmfalken helfen.

Gebäude mit Lüftungsöffnungen im Giebelbereich bieten eine ideale Voraussetzung zur Anbringung eines speziellen Nistkastens. Der Kasten sollte möglichst innen an einem Süd- oder Ostgiebel angebracht werden. Im Innenbereich sind die Vögel besser vor Witterung und neugierigen Blicken geschützt, und der Kasten ist leichter zu reinigen.
Der NABU-Ensheim/Eschringen stellt gern kostenlos einen solchen Nistkasten zur Verfügung und hilft bei der Anbringung. Wird der Kasten in den Wintermonaten angebracht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass schon im Frühjahr die ersten jungen Turmfalken hier aufgezogen werden.
In solchen Nisthilfen bringen Turmfalken im Schnitt bis zu 4 Junge zur Welt. In der freien Natur ist die Zahl höchstens halb so groß.
Die Hauptbeute der Turmfalken ist die Feldmaus, aber auch was die Natur sonst so zu bieten hat (Grashüpfer, Käfer und sogar Regenwürmer). In Notzeiten wird auch mal ein kleinerer Singvogel geschlagen. Wer Turmfalken ums Haus hat, braucht keine Mausefallen. Im Sommer vertilgen Turmfalkenterzel täglich mindestens acht, die brütenden Weibchen mindestens sieben Mäuse, im Winter immerhin noch bis zu fünf Mäuse.
Ein Nistkasten, wie ihn der NABU vorschlägt, bietet auch Schleiereulen eine gute Brutmöglichkeit.
Arbeit entsteht mit einem Nistkasten im Dach kaum. Lediglich im Winterhalbjahr wird der Kasten einmal gereinigt. Auch dabei würde der NABU selbstverständlich helfen.

foto: pixabay