Unser Kleiner Wiesenknopf

… gehört zu den Rosengewächsen, ist in jedem Garten zuhause und auch den Winter über grün. Seine Blätter fanden früher in der Küche breite Verwendung.
Seine Blättchen sind rosettig um das Zentrum der Pflanze angeordnet und haben drei bis zwölf Paar eiförmige bis elliptische Fiederblätter, die wiederum ringsum drei bis neun Zähnchen haben.

Kleiner Wiesenknopf
Wikipedia/Gemeinfrei

Mit ihrem leicht nussig-gurkenähnlichen Geschmack eignen sie sich sehr gut zur Bereitung von kalten Getränken, sind aber auch eine feine Zutat bei Salaten. Ebenso kann man Marinaden, Saucen sowie Geflügel- und Fischgerichte damit würzen, auch Kräuterbutter oder Kräuterquark.
Tiere mögen den Kleinen Wiesenknopf immer, zumal er in jeder Heumahd vorhanden ist. Besonders beliebt ist der Samen bei Sittichen und Papageien.
Seine unscheinbaren, zu kleinen Köpfchen zusammengedrängten Blüten sind grün, stellenweise purpurn gefärbt. Sie werden vom Wind bestäubt, deshalb duften sie auch nicht, bilden keinen Nektar und sind recht unauffällig.
Im Gemüsehandel wird er auf einem Kräutertisch oft unter dem Namen Pimpinelle oder Bibernelle angeboten. Das ist nicht ganz korrekt und führt zu Irrtümern, da dies leicht zur Verwechslung mit „gleichnamigen“ Doldenblütlern der Gattung Bibernellen (Pimpinella) führen kann.
In der Naturheilkunde benutzt man vom Kleinen Wiesenknopf alle Pflanzenteile. Sie können während der gesamten Vegetationsperiode – also das Jahr über – gesammelt werden.
Der Kleine Wiesenknopf enthält Vitamin C, Gallussäure, Gerbstoff, Gerbsäure, Kampferol. Im Winter und zeitigen Frühjahr wirkt das Vitamin C gegen Frühjahrsmüdigkeit. Die übrigen Bestandteile wirken blutstillend und helfen bei Entzündungen – auch der Mundschleimhaut.
Als Tee hilft das Kraut innerlich gegen Schwächen der Verdauungsorgane und des Harnapparates. Äußerlich angewandt wirkt es lindernd bei Sonnenbrand.
Der Kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor) ist eines der wenigen Kräuter, die in unseren Breitengraden zuhause sind. Er ist unter vielen Namen bekannt, die häufig an seine heilenden Wirkungen erinnern, so unter anderem als Blutstillerin, Blutströpfchen, Braunelle, Drachenblut, Falsche Bibernelle, Herrgottsworte, Körbelskraut, Költeltskraut, Rote Bibernelle, Sperberkraut, Wiesenbibernelle, Wurmkraut, Becherblume, Welsche Bibernelle, Gartenbibernelle, Kleines Blutkraut, Megenkraut, Nagelkraut.
Es ist leider lange her, daß dieses Kraut mit dem lustigen Namen zu den feinsten und obendrein gesündesten Frühlingsboten für Genießer gehörte. Nur in Hessen, vor allem in der Frankfurter Region, hält man das bei unseren Vorfahren überaus beliebte Frühjahrskraut als Zutat zur Hessischen Grünen Soße noch in Ehren.